Schurkenstücke

Zugegeben, ich bin eine Frühaufsteherin. Doch am Sonntagmorgen um 4:45 Uhr ist auch für mich eine eher ungewöhnlich frühe Zeit des Wachwerdens. Heute Morgen hörte ich ein Poltern, Hämmern und Knarren. JUPP schubste einen Golfball durch die Wohnung - durch mein Schlafzimmer, unter meinem Bett, gegen die Schlafzimmertür, durch den Flur, usw. In der totalen Stille klingen ungewöhnliche Geräusche sehr viel lauter und unheimlicher.
Nach der Raubtierfütterung, habe ich es mir im Bett erneut gemütlich gemacht mit Kaffee und Vollkornbrot mit Frischkäse und Honig. Merkwürdige Geräusche haben mich allerdings von meinen Kaffee abgelenkt. In meiner Vorratsrumpelecke hat JUPP die Blumenerdetüte aufgebissen und ziemlich schnell etwa 5 Kilo schwarze Erde auf dem Fußboden, in den Bodenfächern der Regale und unter den Kommoden verteilt. Auf Grund der frühen Uhrzeit habe ich auf den Staubsauger verzichtet (Nachbarn) und alles mit dem Kerrblech aufgefegt.
JUPP fand das Fegen nur kurz spannend. Deshalb ist er mit seinen schwarzen Füßen in mein Bett gehüpft. Jetzt sind überall schwarze Abdrücke (Bettwäsche erst gestern gewechselt!!). Natürlich wurde auch das dem Kleinen irgendwann langweilig. Er schnappte er sich mein Honigbrot. Mit dem Brot im Maul lief JUPP durch das ganze Zimmer und sprang dann auf den Katzenturm, wahrscheinlich um seine Beute auf dem Schrank zu sichern. Vom Schrank ging er dann aufs Regal. Vermutlich wollte er sich wohl auf den Kleiderbügeln mit meinen langen Sommerkleidern, die am Regal hängen, abstützen. Naja, ich hörte beim Fegen ein Krachen und ein Mauzen.
Kater und Kleider lagen mit dem Honigbrot am Boden. Alles klebt. Auf dem Fluchtweg riß JUPP in Panik meinen Kaffee um. Der Teppich benötigt nun eine Reinigung.
Fazit: Viel Lärm, viel Dreck, aber ich scheine einen sehr jungen, wilden und vor allem gesunden Kater gefunden zu haben. Wie schön! Ich, nee, wir hoffen, dass der kleine Racker lange, lange so quietsch fidel bleibt.
Ach, und die Sonne geht auch schon auf....